Die Stiftung Yannick und Ben Jakober wurde 1993 von dem Künstler- und Sammlerehepaar sowie dem Philanthropen Georges Coulon Karlweis gegründet. Ab 1995 empfing die Stiftung erste Besuchergruppen aus dem Kunstbereich, und im Januar 2001 wurden die Pforten auch für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Seither bietet sie Kunstliebhaber*innen ein ganz besonderes Erlebnis – und wurde im Laufe ihrer noch jungen Geschichte bereits mehrfach ausgezeichnet.



Um 14 Uhr war Treffpunkt beim Eingang des Museums, wo uns bereits unsere Museumsführerin Karina herzlich begrüsste.
Als Erstes führte sie uns zum Aljub, einem ehemaligen Wasserreservoir, das heute eine besondere Sammlung von Kinderporträts aus verschiedenen Ländern Europas beherbergt. Die Werke stammen aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Karina hat uns während des Rundgangs immer wieder auf interessante Details hingewiesen, die wir ohne ihre Erklärungen übersehen oder nicht einordnen hätten können.
Der originellste Raum ist der nach Sokrates benannte Saal. Hier finden sich Werke unter anderem des mallorquinischen Künstlers Miquel Barceló, ein Vorhang mit Swarovski-Steinen von der Oscar-Verleihung 2007, Wandbilder aus Plastikmüll und ein Krokodil mit einer Kroko-Handtasche im Maul – nicht ohne ein gewisses Mass an Ironie und gesellschaftskritischer Provokation.
Den letzten Teil des offiziellen Programms bildete der Skulpturenpark, den alle individuell erkunden konnten. In diesem weitläufigen, wunderschön gestalteten Park stehen – fast wie in einem Zoo – grosse steinerne Tiere aus Granit, geschaffen von Ben Jakober und Yannick Vu. Die Künstler*innen liessen sich von archäologischen Fundstücken aus Museen rund um die Welt inspirieren.
Zum Abschluss trafen wir uns zur Stärkung auf der Terrasse des Restaurants La Paloma. Wie der Zufall es wollte, befand sich auch der 94-jährige Künstler und Gründer der Stiftung, Ben Jakober, auf dem Gelände und liess es sich nicht nehmen, uns kurz persönlich zu begrüssen. Als er erfuhr, dass wir das Haupthaus nicht besichtigt hatten, meinte er spontan, dass wir die Anlage nicht verlassen könnten, ohne das Innere gesehen zu haben. So wurde uns ganz unerwartet ein verkürzter Rundgang durch das Haupthaus zu einem Spezialpreis ermöglicht.´
Das Haupthaus – ein strahlend weisses Gebäude mit spitzen Türmchen, das an Geschichten aus Tausendundeiner Nacht erinnert – wurde vom ägyptischen Architekten Hassan Fathy entworfen. Neben weiteren Ausstellungsstücken und einer Bibliothek mit Kunstbüchern bieten sich von den Balkonen einzigartige Ausblicke auf den Innenhof mit Garten und Springbrunnen.
Alles in allem war es ein fantastischer Ausflug mit vielen besonderen Momenten und Eindrücken, die uns hoffentlich noch lange begleiten werden.
Ein Bericht von Suzanne Karine Frei